Winkelköpfe von ROMAI in der Bearbeitung von Bremssattelgehäusen bei Continental Teves
Die sogenannte Form X der 90°-Winkelköpfe von ROMAI ist eine extrem kompakte Bauweise, ideal z.B. für die Bearbeitung von Lagersitzen in Pumpengehäusen oder ähnlichem. Continental Teves nutzt diese Bauform für die Bearbeitung der Kolbenbohrungen in Bremssattelgehäusen für Festsattelbremsen.
„Normalerweise erfolgt die Bearbeitung von Kolbenbohrungen in Bremssattelgehäusen von vorne, sprich horizontal durch die sogenannte Faust“, erzählt Dipl.-Ing. Thomas Lieser von Continental Teves. „Dies gilt allerdings nur für die derzeit weit verbreiteten Faust-, respektive Schwimmsattelbremssysteme“, so Lieser weiter. Bei den von Continental jüngst entwickelten Festsattelbremsen ist dies wegen der Gehäusegeometrie jedoch nicht möglich. Aus diesem Grund werden hier 90°-Winkelköpfe von ROMAI eingesetzt.
Die Bearbeitung der Bremssattelgehäuse, vom Schruppen der vorgegossenen Kalotte über Nutenbearbeitungen bis hin zu Reibprozessen, erfolgt in SW-Bearbeitungszentren, wo auch die ROMAI-Winkelköpfe automatisch aus dem Werkzeugmagazin eingewechselt werden. Dabei handelt es sich um eine besonders kompakte Ausführung der Winkelköpfe - das Gehäuse und Innenleben ist komplett auf das Werkstück angepasst. Neben ihrer besonders hohen Steifigkeit sind diese Winkelköpfe auch wegen ihrer abtriebsseitig sehr schmalen Form prädestiniert, um in die Bremssattelgehäuse einzutauchen. Die mit ein- oder beidseitigem Abtrieb lieferbaren Winkelköpfe werden bei Continental Teves in einseitiger Version eingesetzt. „In Bezug auf die Abtriebsleistung sind die Winkelköpfe, ausgehend von der Spindelleistung der Maschine und den während der Werkzeugentwicklung ermittelten Zerspanungskräften und Schnittparametern, mit einem Übersetzungsverhältnis von 1.6:1 ausgestattet“, ergänzt Lieser. Damit steht bei einer maximalen Antriebsdrehzahl von 7000 min-1 eine Abtriebsleistung von bis zu 4250 min-1, mit einem Abtriebsdrehmoment von 30 Nm zur Verfügung. Darüber hinaus richtet Lieser ein besonderes Augenmerk auf die Dichtigkeit der Winkelköpfe, da die Kühlmittelzufuhr über die Werkstückspannvorrichtung in Form einer Überflutungskühlung erfolgt. „Bei diesen Gegebenheiten ist es wichtig, dass die Winkelköpfe absolut dicht sind, sodass kein Kühlmittel eindringen kann und beispielsweise Lager auswäscht“, betont Lieser, der als verantwortlicher der Betriebsmittelkonstruktion, seines Zeichens Manager Process Development and Design Machining bei der Continental Teves AG & Co. oHG Frankfurt, natürlich auch die Lebensdauer der Winkelköpfe im Blick hat.