Angetriebene Werkzeuge bei IngersollBohren in Dreh-Fräszentren mit überlangen Werkzeugen

Angetriebene Werkzeuge von ROMAI, mit zurückversetztem Abtrieb, lösen bei Ingersoll in einem CNC-Dreh-Fräszentrum zur Herstellung von Werkzeugschäften zwei Anforderungen gleichzeitig: Sie ermöglichen den Einsatz überlanger Bohrer zum Bohren von Kühlmittelbohrungen in dem ansonsten zu engen Arbeitsraum. Außerdem sorgen sie mit entsprechender Übersetzung der Spindeldrehzahl für die notwendige Schnittgeschwindigkeit.

Dass ROMAI als renommierter Hersteller für angetriebene Werkzeuge den Firmensitz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Niederlassung Süd von Ingersoll Deutschland in Vaihingen/Horrheim hat, sieht der dortige Fertigungsmeister Jürgen Reichert durchaus als Vorteil. Seine Entscheidung, bei der Herstellung von Werkzeugschäften angetriebene Werkzeuge (kurz AGWs) von ROMAI einzusetzen, macht er jedoch an harten technischen Faktoren, respektive Qualitätsmerkmalen, fest.

Die Aufgabe, für die speziell ausgeprägten AGWs benötigt werden, ist das Einbringen von Kühlmittelbohrungen in Werkzeugschäfte, die auf einem Mazak Multiplex 8200 CNC-Dreh-Fräszentrum von der Stange hergestellt werden. „Dafür verwenden wir Vollhartmetall-Werkzeuge in Überlängen bis 30xD und Durchmesser zwischen drei bis sechs Millimeter“, erzählt  Reichert. Daraus ergeben sich zwei Anforderungen: Zum einen lassen die geometrischen Verhältnisse im Arbeitsraum der Maschine den Einsatz der überlangen Bohrwerkzeuge nicht zu und zum anderen reichen zumindest für die kleinen Bohrerdurchmesser die vorhandenen Spindeldrehzahlen nicht aus, um die notwendigen Schnittgeschwindigkeiten zu erreichen. 90° abgewinkelte AGWs mit zurückversetztem Abtrieb und dazu noch für die speziellen Gegebenheiten mit schmaler Bauform maximieren hier die nutzbaren Werkzeuglängen. Zudem sorgen 1:2 Übersetzungen dafür, dass für die Vollhartmetallwerkzeuge Abtriebsdrehzahlen von 8.000 U/min zur Verfügung stehen.

Insgesamt werden für die Pilot- und die Hauptbohrung zwei dieser AGWs eingesetzt. „Deren Gehäuse sind mit vergütetem Stahl ausgeführt, um eine große Steifigkeit und letztlich hohe, dauerhafte Bearbeitungsgenauigkeit zu gewährleisten“, ergänzt Reichert. Dazu gehört für ihn auch die High-End-Qualität im Getriebeaufbau, die hinsichtlich Qualität und Präzision in seine anspruchsvolle Werkzeugfertigung passen. Allem voran sind es die speziellen Verzahnungsgeometrien und Oberflächenbehandlungen der spiralverzahnten Kegelradgetriebe die höchste Anforderungen erfüllen. Die spiralverzahnten Kegelräder verfügen durch die große Zahnüberdeckung über eine längere Kontaktlinie und können somit auch mehr Kraft übertragen. Dies sorgt für einen ruhigen Lauf und eine erhöhte Drehmomentübertragung.

Was Reichert darüber hinaus an der Zusammenarbeit mit ROMAI ebenfalls schätzt, ist die konstruktive Flexibilität, mit der auf besondere Wünsche eingegangen wird. Als Beispiel nennt er das D´Andrea Schnellwechselsystem, welches in Deutschland von Ingersoll vertrieben wird und das ROMAI abtriebsseitig in die angetriebenen Werkzeuge implementiert hat.