WinkelkopfEnorm flexible Bearbeitungen mit ROMAI-Winkelköpfen in der modularen Mikron Multistep XT-200

Der Kniff bei den modularen Mikron Multistep XT-200 ist die optimale Aufteilung der einzelnen Zerspanungsoperationen für ein Werkstück auf bis zu vier aufeinander folgende Bearbeitungsmodule. Dann erreicht die Maschine die Produktivität einer Transferanlage. Je nach Bedarf sparen Winkelköpfe von ROMAI Werkstück-Umspannzeiten oder sie ermöglichen Bearbeitungen in Bereichen, die sonst nicht zugänglich wären.

Eine Mikron Multistep XT-200 ist eine lineare Transfermaschine, die jedoch gleichzeitig die hohe Umrüstflexibilität mit kurzen Einrichtzeiten von Bearbeitungszentren bietet. Sie besteht aus einem Be- und Entlademodul mit anschließend ein bis vier erweiterbaren Bearbeitungsmodulen. Jedes dieser Bearbeitungsmodule ermöglicht die simultane 5-Achsen-Bearbeitung auf 5½ Seiten. Diese Module sind mit jeweils zwei Bearbeitungsspindeln ausgestattet, die wechselweise im Eingriff sind. Jeder Spindel ist eine Werkzeugmagazinscheibe mit 18 Werkzeugen zugeordnet. So stehen pro Modul 36 bzw. im Vollausbau bis zu 144 Werkzeuge zur Verfügung. Der jeweils zur Hauptzeit parallel erfolgende Werkzeugwechsel senkt die Span-zu-Span-Zeit auf unter eine Sekunde. Auch im Vollausbau mit allen vier Bearbeitungsmodulen entstehen im Werkstückfluss keinerlei Staus oder Wartezeiten, denn die Werkstückträger werden von einem Doppelgreifer-Wechselarm paarweise von Modul zu Modul weitergereicht. Und zwar ohne Umspannen des Werkstücks und innerhalb von nur 5,5 Sekunden.

Selbst das automatische Umspannen von Werkstücken für Bearbeitungen auf der sechsten Seite lässt sich im Lademodul durchführen. Das ermöglicht auch für hoch komplexe Teile voll automatisierte Produktionsabläufe mit hoher Präzision im µ-Bereich. Der Einsatz von ROMAI Winkelköpfen erspart jedoch oftmals dieses Umspannen, weil sie die Zugänglichkeit zur sechsten Werkstückseite schaffen. „Selbst wenn die gegebenenfalls wiederholt notwendigen Rücktransporte und Umspannvorgänge im günstigsten Fall weitgehend parallel zur Hauptzeit ablaufen, sparen hier Winkelköpfe Zeit und sie erleichtern den Prozessablauf“, erklärt Hartmut Binder von der Mikron GmbH in Rottweil. Bei Werkstücken, die aufgrund ihrer Spannsituationen nicht gedreht werden können, ist ein Winkelkopf ohnehin die einzige Möglichkeit an Bearbeitungszonen auf der sechsten Seite zu kommen. Darüber hinaus gibt es noch Bearbeitungssituationen wie beispielsweise innenliegende und möglicherweise auch noch quer verlaufende Bohrungen in Hydraulikkomponenten, die mit der vorhandenen Spindel ebenfalls nicht erreichbar wären. Auch in solchen Fällen schaffen Winkelköpfe von ROMAI ideale Lösungen. Mit ihrer hohen Präzision ergänzen sie optimal das anspruchsvolle Maschinen- und Werkzeugkonzept.

Die bei Mikron in Kundenapplikationen eingesetzten ROMAI-winkelköpfe sind in der Regel Sonderausführungen, die auf die Gegebenheiten der Maschinen sowie auf die Werkstücke zugeschnitten sind. Das betrifft die maschinenseitige Anbindung ebenso wie eine kompakte Ausführung, damit die Winkelköpfe in der Werkzeugmagazinscheibe Platz finden und beim Einwechseln durch die Magazinklappe passen. Besondere Anforderungen stellen dann die Werkstücke selbst, die vor allem für Innenbearbeitungen sehr schlanke Bauformen erfordern. Für spezielle Bearbeitungsaufgaben mit starker geometrischer Beschränkung bieten 90°-Winkelköpfe mit zurückversetztem Abtrieb eine maximal nutzbare Werkzeuglänge. Je nach Kundenwunsch werden diese 360° um die Antriebsachse verdrehbar ausgestattet, was die Flexibilität im Einsatz erhöht, vor allem dann, wenn sich ein Werkstück aufgrund spezieller Gegebenheiten nicht über die C-Achse der Multistep drehen lässt.