Ohne umspannen

NXT-Generation Winkelköpfe von ROMAI in der Bearbeitung von Kurbelgehäusen

Bearbeitung von Kurbelgehäusen

Eine Prämisse moderner Fertigungslinien ist, dass Bearbeitungen in möglichst wenig unterschiedlichen Aufspannungen erfolgen sollen. Dies ist taktzeitrelevant und gilt vor allem, wenn es um Bauteile mit hohen Genauigkeitsanforderungen geht. Demzufolge hat Keppler, in einer neuen Fertigungslinie für LKW-Kurbelgehäuse, Winkelköpfe von ROMAI in das Werkzeugkonzept auf Bearbeitungszentren implementiert.

Die Keppler Maschinenbau GmbH aus Pfullingen ist ein Unternehmen das in der Automobilindustrie, unter anderem auch für die Realisierung von Anlagen zur Motorenherstellung, etabliert ist. Eines der jüngsten Projekte ist eine Fertigungslinie für Kurbelgehäuse für 6-Zylinder-Reihenmotoren, die in der LKW-Fertigung der Daimler AG in Indien eingesetzt wird. Die Fertigungslinie besteht mit Ausnahme der Kurbel- und Nockenwellenbearbeitung, für die Keppler eine Sondermaschine gebaut hat, aus mehreren Standard-Bearbeitungszentren. Das gesamte Werkzeugkonzept wurde mit einem Projekt-Team der KOMET GROUP umgesetzt. Um die vorgegebenen Taktzeitanforderungen zu erfüllen, dabei aber die Anzahl der Maschinen so gering wie möglich zu halten, wurden Arbeitsgänge geschickt in Sonderwerkzeugen kombiniert. Damit werden Werkzeugwechselzeiten gespart. Taktzeitrelevant in besonderem Maß sind auch solche Arbeitsgänge, die etwa an der 5. Werkstückseite oder ansonsten unzugängigen Stellen in den Kurbelgehäusen stattfinden. Sie erfordern gewöhnlich ein Umspannen der Gehäuse, was genauigkeitsrelevant sein kann, auf jeden Fall aber Zeit kostet. Zeit, die nur durch zusätzliche Maschinen für parallele Arbeitsabläufe kompensiert werden könnte.

Stattdessen hat man für bestimmte Operationen Winkelköpfe von ROMAI implementiert und damit Rundumbearbeitungen ohne wechselnde Aufspannungen erreicht. So werden beispielsweise die Lagerstegbreiten an den Kurbelwellen-Lagerstegen bearbeitet. Da dies jeweils links- und rechtsseitig zu erfolgen hat, gibt es hier zwei Winkelköpfe, die mit entsprechenden Fräswerkzeugen bestückt sind. Mit einem weiteren Winkelkopf werden anschließend Haltenuten gefräst.

 


Die Winkelköpfe der NXT-Generation von ROMAI passen auch hinsichtlich Qualität und Präzision in das anspruchsvolle Konzept. Hochpräzisionsspindellager, spezielle Frässpindellager und Kegelradgetriebe mit einer neuen Verzahnungsgeometrie erfüllen höchste applikationsspezifische Anforderungen. Die spiralverzahnten Kegelräder verfügen durch die große Zahnüberdeckung über eine längere Kontaktlinie und können somit auch mehr Kraft übertragen. Dies sorgt für einen ruhigen Lauf und eine erhöhte Drehmomentübertragung.

Die Produktpalette der NXT-Generation Winkelköpfe von ROMAI umfasst feste, manuell oder automatisch einstellbare Achsen. Über modulare Schnittstellen können die Zerspanungswerkzeuge schnell und zuverlässig voreingestellt und gewechselt werden. Die Größenbezeichnungen der Winkelköpfe entsprechen der Größe des enthaltenen Kegelradsatzes. Aus der umfangreichen Produktpalette lassen sich die Winkelköpfe bezüglich Abmessungen, Gewicht und Kippmoment der Werkzeugwechsler entsprechend auswählen.

 

ROMAI ist als inhabergeführtes traditionsreiches mittelständisches Unternehmen spezialisiert auf die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von kundenspezifischen Präzisionsvorsatzgetrieben für Werkzeugmaschinen. Die Fertigung von Mehrspindelköpfen, Winkelköpfen und angetriebenen Werkzeugen stellt die Kernkompetenz der ROMAI Robert Maier GmbH dar. Die Bandbreite reicht von Standard- bis Sondergetrieben, von einem Kilogramm bis zu 5.000 Kilogramm. Langjährige Erfahrung, hohes fachliches Know-how und kurze Lieferzeiten machen die Firma ROMAI zu einem der gefragtesten Werkzeug-Getriebeanbieter in allen Bereichen der Zerspanung – vom Automotive, über die Luft- und Raumfahrt bis zu Windkraftanlagen.