Verschiedene MehrspindelköpfeBohrkopfmaschine mit Mehrspindelköpfen statt Rundtaktmaschine

Das Bearbeiten komplexer Bauteile wie beispielsweise Bedplates in Bohrkopfmaschinen bietet im Vergleich zur Bearbeitung auf Rundtaktmaschinen interessante Vorteile. Die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW) hat dafür die BM 1250 im Programm, in der Mehrspindelköpfe der Marke KÜMA von ROMAI eingesetzt werden.

Bohrkopfmaschinen wie die BM 1250 von SW, haben sich für die Bearbeitung anspruchsvoller Werkstücke als echte Alternative zu Rundtaktmaschinen etabliert. Typische Bauteile sind Girdle- bzw. Bedplates, sprich Kurbelgehäuse-Unterteile. In solchen Maschinen wird die Vorrichtung, respektive das Werkstück zu den fest installierten Bearbeitungsspindeln geführt und positioniert. So lassen sich Aufgaben abbilden, die auf keinem konventionellen Bearbeitungszentrum technisch sinnvoll und wirtschaftlich machbar sind. Ein wesentlicher Vorteil dieser Maschinen ist, dass die Grundmaschine 'Standard' ist und damit flexibel verwendet werden kann. Die Auslegung der Bearbeitungsoperationen sowie der Vorrichtungen ist spezifisch. „In die Bohrkopfwand der BM 1250 lassen sich individuell konfigurierte Mehrspindelköpfe zum Bohren und Fräsen sowie Sonderoperationen problemlos integrieren“, betont Stefan Weber, Geschäftsführer Produktion und Technik bei der Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH in Schramberg-Waldmössingen.

Im Fall der Bedplate-Bearbeitungen sind dies passend zum jeweiligen Werkstück ausgelegte Mehrspindel-Bohrköpfe mit beispielsweise 20 Spindeln: Zehn Bohrwerkzeuge zur Vorbearbeitung und weitere zehn Bohrwerkzeuge zur Fertigbearbeitung. Die Vor- und Fertigbearbeitungsoperationen erfolgen taktzeiteffizient in jeweils einem Schritt. Darüber hinaus werden ebenfalls individuell ausgelegte Mehrspindel-Fräsköpfe mit Planfräswerkzeugen zum Vor- und Fertigbearbeiten der Anschraubflächen des Bedplate eingesetzt. Entsprechend groß dimensionierte Fräser erlauben auch hier eine sehr schnelle Bearbeitung in jeweils einem Arbeitsgang. Je nach Anforderungen lassen sich spezielle Mehrfachkombinationen mit unterschiedlichen Fräswerkzeugen gestalten, um ggf. individuelle Bauteil varianten abzubilden. In einem weiteren Werkzeugblock integriert SW Mehrfach-Satzfräser zur Bearbeitung der Lagerstege sowie eine Bohrstange für die Lagergasse.

Zur Realisierung der bauteilspezifisch konstruierten und gefertigten Mehrfachköpfe setzt SW auf eine enge Zusammenarbeit mit ROMAI. „Das Know-how der Spezialisten für Werkzeug-Getriebe zeigt sich besonders in den Mehrspindel-Fräsköpfen, mit denen ROMAI im Bereich der Schwerzerspanung, sprich der Vorbearbeitung mit bis zu drei Millimeter Aufmaß, unsere Spindeldrehzahlen in beachtliche Drehmomente umsetzt“, erklärt Weber. So wird die Stabilität und Robustheit der Mehrspindelköpfe zu einem wesentlichen Qualitätsfaktor, durch den sich das gesamte Bearbeitungskonzept auf Basis der Bohrkopfmaschinen von SW auszeichnet. Dazu gehört auch, dass kein Werkzeugwechsel stattfindet und somit Nebenzeiten durch Wechseln entfallen. Außerdem ist bei diesem Maschinenkonzept die Zugänglichkeit des Arbeitsraumes sowie aller anderen Baugruppen, im Gegensatz zu Rundtaktmaschinen, optimal.